Der Steckbrief der Schwarznasen

Steckbrief der Schwarznasen


Für den Laien liegen die Dinge einigermassen einfach. Wenn an den vierbeinigen '' Rasenmähern '' Hörner dran sind, dann sind es die Schwarznasen, wenn keine, dann halt einfach ''t' Muttä''. Aber in Tat und Wahrheit machen ganz genau umschribene Stadartanforderungen das Erscheinungsbild und die Eigenart Schafrassen aus. Eine Fachmännerkonferenz im Jahr 1979 alle anerkannten Schafrassen der Schweiz einer eingehenden Überprüfung unterzog, hat die besoderen Kennzeichen, sozusagen den Steckbrief, der Schwarznasenrasse in allen Einzelheiten umrissen.

 


Typ (Gesamterscheinung):
Körper harmonisch, robust, tief mit gutem Wuchs, ausgesprochenen Geschlechtsmerkmalen, beim Mutterschaf gut ausgebildetem Euter.


 


Masse, Gewicht:
Widerristhöhe (m) 75 - 82 cm, (f) 70 - 76 cm, Gewicht (m) 80 - 100 kg, (f) 56 - 85 kg. Nase bis Kopfmitte und Ohren tiefschwarz; Augen schwarz umrandet; Beine tiefschwarz gestiefelt; schwarze Flecken an den Sprunggelenkhöckern und Vorderknien.

Wolle:
Ganzer Körper von der Augenlinie bis den Vorderfuss - und Sprunggelenken gleichmässig bewollt; Vlies ausgeglichen, einheitlich weiss.

Ertrag, Qualität:
Jahresgewicht (m) 3,5 - 4,5 kg, (f) 3,0 - 4,0 kg, Feinheit F. 5, Stapeltiefe in 180 Tagen 7,0 - 8,0 cm.
Kopf und Hals: Kopf mittellang, eher leicht, mit breitem Maul; Ohren mittellang und getragen; Hals voll bemuskelt, mit Schulter und Widderist gut verbunden. Nase stark gekrümmt; Kopf gehörnt.

Hörner: 
Schraubenförmig - spiralig, von den Backen gut abgesetzt und waagrecht. Brust Schulter und Widerrist: Brust lang, breit, tief, mit guter Rippenwölbung; Schulter anliegend; Widerist breit und geschlossen. 

Rücken, Lende Bauch , Becken und Keule:
Rücken breit, eben, fest und gut bemuskelt; Lende breit, kräftig und gut bemuskelt; Bauch wenig mittelgross mit kleinen Hungergruben; Becken mittellang, breit und wenig abgezogen; Keule gut bemuskelt.              

Gliedmassen, Stellung und Gang:
Gliedmassen trocken, kräftig, gut gestellt, Sprunggelenke leicht gewinkelt; Fesseln kurz, kräftig; Klauen hart, geschlossen; Gang korrekt, geräumig und beweglich.


 

Abstammung - Verbreitung
Beim Schwarznasenschaf handelt es sich um eine genügsame Landrasse, die den harten Bedingungen des Gebirges sehr gut angepasst ist. Diese einmalige Rasse ist im Oberwallis, das heisst im deutschsprachigen Teil des Kantons Wallis, beheimatet. Es gibt Anzeichen, dass diese Rasse bereits seit dem 15. Jahrhundert besteht. Heute gibt es 13'700 Herdebuchtiere. Die Reproduktionsleistung beträgt 1.6 Lämmer pro Jahr.

Typische Rassenmerkmale
Die schwarze Nase bis zur Kopfmitte gibt dem Schwarznasenschaf seinen Namen. Die schwarze Färbung zieht sich weiter ohne Unterbruch bis hin zu den Augen. Ebenfalls sind die Ohren bis an den Kopf schwarz. Zusätzlich finden wir schwarze Flecken an den Sprunggelenkhöckern und an den Vorderknien. Zudem sind die Beine kurz schwarz gestiefelt. Die weiblichen Tiere verfügen über einen Schwanzflecken. Typisch für das Schwarznasenschaf sind die schrauben- bzw. spiralenförmigen Hörner. Eine bedeutende Rolle kommt der Wolle zu, das heisst, der ganze Körper, der Kopf und die Beine sollten gleichmässig bewollt sein.



Gesamterscheinung

Das Walliser Schwarznasenschaf ist eine Gebirgsschafrasse mit einer gleichmässigen Bewollung am ganzen Körper. Die Behornung und Farbenmerkmale prägen das einzigartige Erscheinungsbild vom Walliser Schwarznasenschaf. Das Walliser Schwarznasenschaf hat einen harmonischen, robusten und grossrahmigen Körperbau.


1. Typ (Format)      
Farbenmerkmale:    
- Nase bis zur Kopfmitte schwarz,
- schwarze Augenumrandung, beidseitig verbunden mit der Nasenfärbung,
- schwarze Ohren,
- schwarze, waagrechte Fesselfärbung,
- gleichmässige, schwarze Flecken auf den Sprunggelenkhöckern und auf den Vorderknien,
- bei weiblichen Tieren ist ein Schwanzfleck erwünscht, dieser darf jedoch nicht allzu gross sein und muss unterbrochen sein,
- bei den männlichen Tieren wird kein Schwanzflecken toleriert,
- für weibliche Tiere gilt bei Fehlen eines Merkmals je nach Typ und Format ein Punktabzug.           
             
Kopf und Hals:    
- Kurzer, angezogener Kopf,
- breites Maul, breite Stirn und Ramsnase,
- Ohren mittellang
- ausgeprägte Kopfform bei männlichen Tieren,
- kurzer, gut bemuskelter Hals.

Hörner:    
- Spiralförmig, in waagrechter Richtung von den Backen gut abgesetzt,
- vereinzelt schwarze Streifen werden geduldet.
             
Brust, Schulter, Widerrist:   
- Breite und tiefe Brust,
- Schulter gut anliegend,
- Widerrist breit und geschlossen,
- gute Rippenwölbung.
             
Rücken, Lende:    
- Langer, gerader und breiter Rücken,
- breite Lende.
             
Becken, Bauch, Keule:
- Bauch mittelgross und mit kleinen Hungergruben,
- breites und mittellanges Becken,
- Keule gut bemuskelt.
             
Widerrist (ab zwei Jahren):    
- weiblich: 72 - 78 cm   
- männlich: 75 - 83 cm
             
Gewicht (ab zwei Jahren)
:    
- weiblich: 70 - 90 kg     
- männlich: 80 - 125 kg
 
2. Fundament
           
Gliedmassen:    
- Kräftig und gut gestellt,
- nicht kuhhessig und nicht o-beinig,
- breitbeinige Stellung der Vorderbeine (nicht x-beinig).
             
Fundament:    
- Mittlere Sprunggelenk-Winkelung,
- kurze und kräftige Fesseln,
- fester Knochenbau.
             
Gang:    
- Geräumiger, trittsicher und breitbeinig,
- nicht schwankend.
                 
3. Wolle            
- Feinheit 5 -4,
- Stapellänge über 10 cm mit Halbjahresschur,
- ausgeglichene und natürliche Bewollung am ganzen Körper, inklusive Kopf und Beine,
- einheitlich weiss, am Hals werden vereinzelte schwarze Haare toleriert (bei den männlichen Tieren bis 18 Monate ist es ein Ausschlussgrund),
- ausgeglichener Vlies.
             
             
Ausschlussgründe            
Anatomie:    
- Kiefer: Verkürzter Unterkiefer oder ungleiche Kieferlänge,
- Zähne: Falls Zähne nicht an der Kauplatte auf- oder anliegend sind (bis 18 Monate, sowohl männlich wie weiblich)
- durchgetretene Fesseln,
- Zwergwuchs,
- Einhodigkeit,
- Hoden-Sack-Bruch.
             
Farbenmerkmale:
- Bei männlichen Tieren Leibflecken innerhalb der Vliesbegrenzung (oberhalb der Bauchlinie), Schwanzflecken sowie beim Fehlen von einem Farbenmerkmal.
             
Wolle:
- Stichelhaare und Zwirn,
- übermässig viele Grannenhaare,
- mischfarbige Wolle bis zu einem Alter von 18 Monaten beim Widder.

Schweizerischer Vorstandsentscheid:

  • Während einer Übergangsphase, gültig für die Herbstbeurteilung 2009 und Frühjahresbeurteilungen 2010, können SN-Tiere auch nach 18 Monaten in der ganzen Schweiz mit der Note 1 beurteilt werden.
  • Im Herdebuch werden die Tiere manuell bearbeitet.
  • Nach Abschluss der Übergangsphase wird anhand der Resultate definitiv entschieden. 
     
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